Der Lauterbacher Tropfen gehört zum Erzgebirge, wie die erzgebirgische Holzkunst. Nach einem deftigen Essen oder bei einer Magenverstimmung bewirkt der giftgrüne Magenbitter wahre Wunder.

Der Lauterbacher Tropfen, der Schnaps des Erzgebirges

Die Entstehung des erzgebirgischen Schnaps ist auf den bekannten Kräutermann Friedrich August Hunger, auch unter dem Namen Schmiedfritzaugust bekannt, zurückzuführen. Er trug sein Wissen in die Gastwirtschaft seines Schwiegersohns Ernst F. Ullmann. Hier entstanden in der Küche, nachweislich mit Hilfe seiner Tochter Anne, die ersten Tinkturen und Ansätze. Seit 1899 besteht nun die Herstellerfirma und seit 1910 werden nun Lauterbach bei Marienberg Spirituosen produziert.

Zu Beginn der Produktion setzte Ernst F. Ullmann Senior die Spirituosen im Vorratsraum der Gastwirtschaft in Holzwannen und Holzbottichen an. Leider wurde der erfolgreiche Tatendrang des Seniors gebremst. 1929 starb er im Alter von 60 Jahren an den Folgen eines Unfalles. Sein Sohn Ernst F. Ullmann Junior übernahm kurz nach seiner Ausbildung als Destillateur das Familiengeschäft. Für ihn begann nun eine schwere Zeit, aber ihn gelang es das Geschäft auszubauen und schaffte somit zwei gute Voraussetzungen für das Familienunternehmen: Die Marke „Lauterbacher Tropfen“ etablierte sich und das Saalgebäude, wo heute die Produktion stattfindet, wurde errichtet.

In den darauf folgenden Jahren trotz das Familienunternehmen der Weltwirtschaftskrise, dem kriegsbedingten Produktionsstopp von 1941 und der Verstaatlichung durch die DDR. Ernst F. Ullmann wehrt sich vehement gegen diese Vorhaben, mit Erfolg. Denn sein Sohn Manfred sollte 1971 das Unternehmen übernehmen.

Mit der Übernahme der Geschäfte von Manfred Ullmann begann auch ein seitenfüllender Kampf um die Gewerbeerlaubnis, welcher jedoch durch große Unterstützen gewonnen wurde. In den Jahren der DDR war der grüne Bitter beliebte „Bückware“ und eine Art der Ersatz-Währung. Selbst eine Flasche zu kaufen, gestaltete sich als relativ schwierig. Die Produktion eines Tages wurde noch am selben verkauft. Der begehrte Verdauer wurde zwangsweise über den staatlichen Handel vertrieben. Nur 5 % blieben im hauseigenem Geschäft, was regelmäßig für ein Verkehrschaos in Lauterbach sorgte.

Mittlerweile ist das Familienunternehmen in der vierten Generation und feierte 2009 seinen 140 Geburtstag. Seit 2003 führt die jüngste Tochter von Manfred Ullmann das Lebenswerk ihrer Vorfahren weiter. Welches sie bewusst mit neuen Impulsen umsetzt. Neben dem Ursprung des Lauterbacher Tropfen, oder auch umgangssprachlich „Lauti“, gibt es heute noch weitere Schnäpse die über Jahre entstanden, wie der Vuugelbeerschnaps und das Kräuterweibl.

Das Lauterbacher Original heute

Wer zu Gast im Erzgebirge ist, kommt demzufolge an den verschiedenen Schnapssorten nicht vorbei. In fast allen erzgebirgischen Restaurants und Kneipen gibt es den Lauterbacher Tropfen. In Lauterbach selbst kann heute das Firmenmuseum mit Schaudestillation besucht werden. In geselliger Runden wird hier die Herstellung eines Kräuterschnaps vorgeführt und so mache Anekdote aus der 140-jährigen Firmengeschichte preisgegeben. Ein besonderes Highlight ist dabei die kostenlose Verkosten von 4 ausgewählten Lauterbacher Spirituosen, welche im originalen Lauterbacher Schnapsgläsern serviert wird.

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