Rachermannel'n wecken in der Weihnachtszeit

Zieht die Weihnachtszeit ins Erzgebirge wird vor allem in Familien eine besondere Tradition zum Leben erweckt, das Rachermannel'n wecken. Diese Tradition wird meist von einer Generation zu nächsten übergeben. Mit voller Vorfreude und Aufregung können es Kinder kaum erwarten die Mannel'n zu wecken. Ist es dann so weit, werden ihre Augen ganz groß und strahlen.

Diese halten nämlich von Hochneujahr bis zum ersten Samstag vorm ersten Advent auf dem Dachboden ihren Schönheitsschlaf. Dabei wird auch das erste Räucherkerzchen der Weihnachtszeit angezündet und wie es so üblich ist, nicht in einem Räuchermann sondern auf einem Blechdeckel oder in einem Aschenbecher. Denn die Rachermannel sind ja noch gut verpackt in ihren Kisten.

So werden die Rachermannel'n geweckt

Gemeinsam schleichen die Eltern und Kinder auf den Dachboden um Nussknacker, Räuchermännchen, Engel und Bergmann zu wecken. Eifrig wird nun an die Tür geklopft und lauf gerufen: „Aufsteh'n! Es ist Zeit, die Weihnachtszeit beginnt!“

Noch auf dem Boden wird die Kiste mit den Rachermannel'n geöffnet und jedes Kind darf etwas kleines daraus tragen. Aber Achtung, manch Kind vergisst vor lauter Aufregung die Achtsamkeit und stützt. Dann kann es sein dass das ein oder andere Männlein doch nicht so behutsam geweckt wurde und Blessuren davon trägt.

Danach geht es wird hinunter und nun wird ein weitere Räucherkerze in einem Räuchermännchen angezündet. Nach und nach werden Nussknacker und Co aus ihren Schachteln entpackt, entstaubt und kommen an ihren Platz. In den meisten Familien singen die Kinder das Lied „Wenn das Rachermannel nabelt“.

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